„Ethernet hält auch weiterhin Überraschungen für uns bereit“, sagte Johnson. Nicht nur, dass sich die Übertragung mit 10 GBit/s über Kupferkabel völlig unerwartet durchsetzte, nun kommen Gigabit- und 10-GBit/s-Ethernet auch in Unternehmen zum Einsatz. Dies kommt Foundry ganz gelegen, da das Unternehmen sich auf das Gigabit-Ethernet spezialisiert hat und seine Kunden vorwiegend unter den Internet Service Providern fand – jedenfalls bis vor kurzem.
„10 Gigabit werden bereits auf Kupferkabeln eingesetzt – für Strecken bis zu ca. 4,5 Meter“, sagte Johnson. „Wir brauchen jedoch 100 Meter. Bis in zwei Jahren werden entsprechende Produkte auf dem Markt sein.“
Es gibt zwei verschiedene Ansätze zur Nutzung des 10-GBit/s-Ethernet mit Kupferkabeln, obwohl man bei der ersten Festlegung der Standards allgemein davon ausging, dass mit Kupferkabeln keine ausreichenden Übertragungsdistanzen möglich wären. Eine für November anberaumte Tagung der IEEE 802.3-Gruppe zur Koordination der Ethernet-Standards wird zur Bestimmung potenzieller Standards beitragen.
„Der erste Ansatz nennt sich 10GBase-CX4, der zweite 10GBase-T“, so Bob Grow von Intel, Vorsitzender der IEEE 802.3-Arbeitsgruppe, einer der Hauptarchitekten von Intel und vormals einer der Leiter der 10-Gigabit-Ethernet-Alliance. Die 10GBase-CX4-Lösung verwendet die XAUI-Schnittstelle (10 Gigabit Attachment Unit Interface, gesprochen „Zowie“), die im IEEE-Standard 802.3ae-2002 definiert ist.
Wie andere Ethernet-Standards auch verwendet die XAUI bestehende physische Verbindungen anderer Netzwerke, in diesem Fall 10-GBit/s-Infiniband und Fibre Channel, die auf kurzen Kupferkabeln betrieben werden können. „10GBASE-CX4 ist für Verbindungen zwischen Geräten innerhalb eines Raumes ausgelegt, indem die XAUI vorhandene 4X Infiniband-Kabel und -Anschlüsse nutzt“, erläuterte Grow. Dafür sind einige zusätzliche Spezifikationen im 802.3ae erforderlich, so dass das Erstellen entsprechender Standards im November beginnen könnte, wobei diese nach Ansicht von Grow rasch fertiggestellt würden. Zu den in diesem Bereich tätigen Unternehmen gehört beispielsweise Xilinx.
10GBase-T basiert dagegen auf Bemühungen zur Nutzung von 10 GBit/s auf herkömmlichen Twisted-Pair-Kabeln. „Bei diesem Ansatz würde das Erstellen eines Standards länger dauern als beim 10GBASE-CX4“, sagte Grow. Ein Standard für 10Gbase-T könnte 100 Meter lange Strecken „horizontaler Verkabelung“ umfassen (in der TIA 568 oder der ISO/IEC 11801 festgelegt), es könnten jedoch auch kürzere Distanzen vorgesehen werden. Vor dem Erarbeiten von Standards gilt es jedoch zunächst, die IEEE 802.3-Gruppe von deren Nutzen zu überzeugen.
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